Am 18. März 2016 wurde die „Markus-Passion“, eine Auftragskomposition vom Polizeiorchester Bayern in der Basilika in Ottobeuren uraufgeführt. Durch die beiden Konzerte der Blaskapelle erklingt sie, mit besonderer Genehmigung durch den Komponisten erst zum zweiten Mal.
Das Markus-Evangelium ist das älteste der vier Evangelien. Es wird dem aus Jerusalem stammenden Johannes Markus zugeschrieben, der gemäß Überlieferung den Apostel Petrus und den Gelehrten Paulus, der zuerst die Christen verfolgte und später als einer der ersten Theologen des Christentums galt, persönlich getroffen und u. a. nach deren Erzählungen aufgeschrieben hat. Geschichtlich belegt ist dies jedoch nicht.
Mit der musikalischen Markus-Passion hat Jacob de Haan ein Werk geschaffen, das ganz in der Tradition der großen Passions-Werke (z.B. „Matthäus-Passion“ J. S. Bach) steht. Angelegt ist es für großes symphonisches Blasorchester, sprechenden Evangelisten und zwei Singstimmen (Mezzo-Sopran, Bariton). Solistisch angelegte Stellen für die beiden Gesangsstimmen lassen sowohl die Zitate aus dem Evangeliumstext, als auch Lieder mit pastoralen Deutungen erklingen. Dabei bediente sich de Haan bekannter liturgischer Liedtexte (z.B.„O, Lamm Gottes unschuldig“, „O Haupt voll Blut und Wunden“). Die Mezzo-Sopranstimme steht dabei für die Person der Maria Magdalena, die des Bariton für Jesus.

„Jesu Kreuz, Leiden und Pein, deins Heiland und Herren.
Betracht, christliche Gemein, ihm zu Lob und Ehren;
Merk, was er gelitten hat, bis er ist gestorben,
dich von deiner Missetat erlöst, Gnad erworben.“
Petrus Herbert (1530 – 1571)

Die Passion beginnt mit dem Einzug von Jesus in Jerusalem (Palmsonntag) Mk 11,1-11. Darauf folgt die eigentliche Leidensgeschichte (Mk 14,1 – 15,47) vom letzten Abendmahl, über den Gang zum Ölberg mit dem Gebet im Garten Getsemani, die Verleugnung durch Petrus, der Gefangennahme Jesus, dem Verhör vor dem hohen Rat, die Verspottung durch die Soldaten und schließlich die Kreuzigung mit Grablegung.